Dienstag, 13. September 2011

Bradl feiert zweiten Saisonsieg im dritten Rennen

Stefan Bradl hat in Estoril sein zweites Rennen in dieser Saison gewonnen 

Stefan Bradl hat den Grand Prix von Portugal gewonnen und die WM-Führung übernommen - Andrea Iannone stürzt nach starker Aufholjagd in Führung liegend. Das Rennen der Moto2-Klasse fand unter trockenen Bedingungen statt. Wenige Stel-len der Strecke waren noch leicht feucht, doch prinzipiell war es ein Trockenrennen. Trotzdem pas - sierten einigen Fahrern Fehler. Tom Lüthi rutschte bereits früh aus. Auch Andrea Iannone ging nach einer starken Aufholjagd in Führung liegend zu Boden. Souverän und fehlerfrei fuhr dagegen Stefan Bradl, der im Ziel seinen zweiten Saisonsieg feiern konnte. Der Deutsche kam am besten von der Linie weg und bog als Führender in die erste Kurve. Lüthi folgte dahinter, vor Dominique Aegerter und Yuki Takahashi. Alle Piloten kamen gut durch die ersten Kurven durch, doch am Ende der Gegengeraden stürzte Michele Pirro über das Vorderrad. Der Italiener konnte wenig später wieder weiterfahren. Am Ende der ersten Run-de führte Bradl vor Takahashi, Lüthi, Aegerter und Kenan Sofuoglu. Schlecht lief es für Marc Marquez, der auf Rang acht zurückgefallen war. Iannone war gar bis auf Platz 16 zurückgereicht worden.
Im Gegensatz dazu war Randy Krummenacher gut gestartet und tauchte bereits auf Platz neun auf. Am Ende der zweiten Runde drehte Lüthi auf und überholte Takahashi zurück. Der Schweizer erhöhte das Tempo und ging auch einen Umlauf später an Bradl vorbei. Lange konnte sich Lüthi nicht über die Führung freuen, denn am Ende der dritten Runde rutschte der 24-Jährige in der Zielkurve aus und schlitterte ins Kiesbett. Er checkte das Motorrad, doch die Suter war zu sehr beschädigt. Lüthi fuhr an die Box und musste enttäuscht aufgeben.

                                                                                                    © motorradrennen.com

Freitag, 15. April 2011

Rossi: "Es war komplett mein Fehler"

Valentino Rossi hat sich bei Casey Stoner für die Kollision in Jerez entschuldigt - Der Australier ist sauer auf die Streckenposten: "Das war unfair"


Es war die Szene des Jerez-Rennens im Jahr 2011. Valentino Rossi kam bei den nassen Streckenbedingungen mit der Ducati gut klar und holte die Führungsgruppe rasch ein. Dort überholte der Italiener seinen ehemaligen Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo und machte Jagd auf Casey Stoner. Das ging gründlich schief, denn Rossi bremste in Kurve eins zu spät, verlor die Kontrolle über das Vorderrad und ging zu Boden.
Dabei rutschte er in die Seite von Stoners Honda und nahm den Australier gleich mit in die Auslaufzone. Der Weltmeister von 2007 konnte seine Maschine nicht mehr starten und musste aufgeben. Rossi fuhr weiter und eroberte noch Platz fünf. Direkt nach der Auslaufrunde ging der Superstar in die Honda-Box, um sich bei Stoner zu entschuldigen.
"Als ich hinter Stoner war, wollte ich ihn in diesem Moment gar nicht überholen, aber ich bremste im Gegensatz zu ihm etwas zu spät", schildert Rossi die Situation aus seiner Sicht. "Ich war daher etwas zu schnell und hatte nicht genug Platz, um auf der Außenseite auszuweichen. Deshalb habe ich es innen versucht und wollte ein Problem vermeiden. Leider habe ich das Vorderrad verloren und ihn mitgerissen."
"Es war komplett mein Fehler und ich muss mich bei Casey entschuldigen. Ich weiß, dass er jetzt sehr sauer ist, denn ihm ist ja kein Fehler passiert. Ich bin direkt zu ihm gegangen und habe mich entschuldigt." In der Box nahm Stoner die Entschuldigung mit folgenden Worten auf: "Der Ehrgeiz hat das Talent ausgebremst. Kein Problem."Rossi lacht über diesen Kommentar: "Ich weiß nicht. Vielleicht weiß er nicht genau, wer ich bin", wird der neunfache Weltmeister von 'Autosport' zitiert. "Es ist okay. Er ist sauer und ich wäre es an seiner Stelle auch. Ich habe einen Fehler gemacht und es war mir wichtig, dass ich mich sofort entschuldige. Was er sagt, interessiert mich nicht."
"Ich habe Valentino hinter mir gehört, aber ich machte mir keine Sorgen darüber, dass mich jemand zu diesem Zeitpunkt überholen würde", beschreibt Stoner seine Sicht. "Ich habe ihm genug Platz gelassen. Es war ein Rennunfall. Sonst können wir nichts tun. Vielmehr hat mich die Reaktion der Streckenposten geärgert."
Als die beiden Ausnahmekönner ihre Motorräder aufrichteten und wieder in Gang bringen wollten, liefen zahlreiche Helfer zu Rossi und machten ihn wieder flott. Stoner wurde praktisch alleine gelassen. Das war auch ein Mitgrund für die Aufgabe. "Das Motorrad war nicht beschädigt. Als ich mitgerissen wurde, habe ich den Motor abgestellt. Durch unser Kupplungssystem braucht man zwei Bolzen, um das Triebwerk normal zu starten."  (Motorsport-Total.com)

Montag, 4. April 2011

Rossi räumt Stoner ab, Lorenzo triumphiert

Weltmeister Jorge Lorenzo hat seinen Vorjahressieg in Jerez wiederholt - Valentino Rossi räumte Casey Stoner bei einem missglückten Überholversuch ab


Trotz nasser Bedingungen waren die Tribünen in Jerez gut gefüllt. 123.750 Fans hatten sich auf den Tribünen versammelt, um die besten Motorrad-Piloten der Welt in Action zu sehen. Die Asse starteten ausnahmslos mit Regenreifen in den Grand Prix von Spanien, der sich sehr turbulent gestaltete. Schlussendlich konnte Jorge Lorenzo seinen Heimsieg aus dem Vorjahr wiederholen. Das große Gesprächsthema war jedoch die Kollision zwischen Valentino Rossi und Casey Stoner.

Beim Start nutzte Stoner seine Pole-Position perfekt und bog an der Spitze in die erste Kurve ein. Lorenzo überholte Dani Pedrosa außen und machte sich an die Verfolgung des Australiers. Randy de Puniet kam ganz schlecht weg und fiel weit zurück. Nach der ersten Runde führte Stoner vor Lorenzo. Dahinter folgten Marco Simoncelli, Andrea Dovizioso und Ben Spies. Rossi hatte sich bereits von Startplatz zwölf auf Rang acht vorgearbeitet. Pedrosa war an die neunte Stelle abgerutscht.
Rossi zeigte in den ersten Runden eine starke Aufholjagd. Gegner um Gegner schnappte sich der Ducati-Star. In der dritten Runde war der Italiener bereits Vierter und machte sich an die Verfolgung des Spitzentrios. Lorenzo konnte Druck auf den führenden Stoner ausüben. Dahinter fuhr Simoncelli schnelle Zeiten und klebte am Hinterrad des Weltmeisters. Rossi holte in großen Schritten auf.

Rossi räumt Stoner ab

In Runde sechs bremste sich Simoncelli an Lorenzo in der ersten Kurve vorbei. Fünf Kurven später übernahm der Italiener die Führung von Stoner. Aus dem Drei- war bereits ein Vierkampf geworden, denn Rossi hatte aufgeschlossen und ging sofort an Lorenzo vorbei. Zu Beginn der siebten Runde saugte sich Rossi im Windschatten an Stoner an.
In der Bremszone der ersten Kurve stach der Italiener auf die Innenseite und versuchte an dem Honda-Piloten vorbeizugehen. Der neunfache Weltmeister war viel zu spät auf der Bremse, verlor die Kontrolle, rutschte Stoner in die Seite und räumte den Australier ab. Beide stürzten und versuchten natürlich sofort ihre Maschinen wieder startklar zu machen.
Die spanischen Streckenposten eilten herbei, halfen jedoch nur Rossi! Stoner war stinksauer und gestikulierte wild, damit man ihm auch helfen solle. Rossi konnte weiterfahren, war aber auf Platz 15 zurückgefallen. Stoner bekam seine Maschine nicht mehr flott und musste aufgeben. Hinter der Leitplanke diskutierte er mit den Marshals, die ihm nicht geholfen hatten.  
                                                                                                                                                                           © Motorsport-Total.com

Mittwoch, 23. März 2011

MotoGP - Stoner fährt in Katar zum Sieg


Keiner konnte Stoner stoppen


Casey Stoner erlebte im Rennen von Katar ein wenig Gegenwehr, bevor er schließlich sicher gewann. Jorge Lorenzo nahm Dani Pedrosa noch Rang zwei ab.Schon vor dem Start des MotoGP-Rennens in Katar war klar, wenn jemand Casey Stoner schlagen könnte, dann wäre es höchstens Dani Pedrosa. Und der Spanier bot dem Australier am Sonntag auch einige Zeit einen harten Kampf, wobei er jene Aggressivität zeigte, die ihm oft gerne abgesprochen wird. Man merkte, dass Stoner einiges zu grübeln hatte, doch in Runde zwölf fiel die Entscheidung, als der Australier mit voller Entschlossenheit an dem Spanier vorbeiging und sich danach rasch Meter um Meter absetzte.


Pedrosa wird noch abgefangen


Pedrosa blieb danach nicht einmal mehr Platz zwei. Nachdem Stoner an ihm vorbei war, schien der Spanier irgendwie seinen Punch zu verlieren und plötzlich schloss Jorge Lorenzo noch zu ihm auf, der davor die Pace der Spitze nicht hatte mithalten können. Angesichts der gezeigten Stärke von Honda wollte sich der regierende Weltmeister diese Chance nicht entgehen lassen und schnappte sich Pedrosa noch. Wehrlos ergab sich der Honda-Pilot allerdings nicht und konnte vor allem die Kraft des Motors öfter zu seinem Vorteil nutzen. Am Ende hatte Lorenzo aber anscheinend mehr in der Hinterhand, da er sich absetzen konnte und im Ziel Platz zwei wie einen Sieg feierte.
Zu Beginn hatte Lorenzo sogar versucht, die gesamte Honda-Werksfront zu ärgern, als er sich kurz nach dem Start an die Spitze setzte und dort wie Valentino Rossi in Laguna Seca 2008 den Prellbock spielen wollte. Dieser Versuch wurde aber bald vereitelt und er hing zwischen vier Werkshondas fest, wobei er Marco Simoncelli und Andrea Dovizioso bald stehen lassen konnte, bevor er in der zweiten Rennhälfte auf Pedrosa aufschloss.



Moto2 - Bradl gewinnt in Katar souverän


Stefan Bradl fuhr in Katar einen ungefährdeten Sieg heraus. Thomas Lüthi konnte hinter Andrea Iannone auf das Podium fahren. Stefan Bradl hat in Katar den idealen Start in die Moto2-Saison erwischt. Der Deutsche gewann das Auftaktrennen auf dem Losail International Circuit von der Pole Position aus souverän, nachdem er jeden Meter in Führung gelegen war. Von der ersten Runde an baute er seinen Vorsprung Meter um Meter aus und lag nach einem recht entspannten Finish 4,330 Sekunden vor dem Rest des Feldes. Die weiteren zwei Podestplätze erstritten sich Andrea Iannone und Thomas Lüthi, die einige andere Anwärter darauf abwehren mussten.
Denn neben Iannone und Lüthi waren auch noch Yuki Takahashi und Alex de Angelis um das Podest mitgefahren, wobei De Angelis von relativ weit hinten kam, bevor er sich Anfang der zweiten Rennhälfte der Gruppe anschließen konnte. Deswegen musste sich der San Marinese lange zurückhalten, um seine Reifen nicht noch weiter zu zerschleißen. Iannone hatte sich von Startplatz 16 innerhalb von zwei Runden nach vorne gearbeitet und konnte daher bis zum Ende Druck machen, was ihm relativ komfortabel Platz zwei brachte.



125cc - Exklusiv - Sandro Cortese


Cortese mit klugem Rennen


Sandro Cortese war nach seinem zweiten Platz zum Saisonauftakt in Katar sehr zufrieden, besonders weil er wusste, dass er am Ende noch Reserven hat.
Sandro, der zweite Platz ist ein super Ergebnis. Wie war das Rennen denn aus deiner Sicht?
Ich bin überglücklich mit dem zweiten Platz. Jeder hat natürlich viel erwartet und so war der Druck auch hoch, besonders nach dem Teamwechsel zu einer Mannschaft, die im letzten Jahr nicht so im Rampenlicht stand, aber ich war von Anfang an guter Dinge. Heute war dann auch mein Start mal richtig gut, was ja letztes Jahr immer mein Problem war. Ich hab dann auch nach wenigen Runden gesehen, dass der Nico heute einen Gang mehr gehabt hat und ich hab mich dann mit Platz 2 begnügen müssen, aber ich habe auch bemerkt, dass die Fahrer hinter mir nicht einen so hohen Rhythmus hatten wie ich. So konnte ich dann auch versuchen die Reifen zu schonen, weil sie nicht so gut waren wie ich es erst gedacht hatte, um dann in den letzten drei, vier Runden alles zu geben. Meine schnellste Runde habe ich dann in der letzten Rennrunde gefahren.


Mittwoch, 2. März 2011

Rossi schlägt Alarm: "Wir können nicht zufrieden sein"

Der große Rückstand auf Honda und Yamaha bereitet Valentino Rossi Sorgen - Ducati verfehlt seine Ziele beim Test in Sepang


Dienstag, 22. Februar 2011

Wichtige Erkenntnisse für MZ in Estoril

Trotz schwieriger Wetterbedingungen konnte das MZ-Team um Max Neukirchner, Arne Tode und Anthony West in Estoril einige Erkenntnisse sammeln

Schlechtes Wetter mit viel Regen, Wind und einer erst am Ende abtrocknenden Strecke machten die dreitägigen Moto2-Testfahrten in Estoril für die 28 teilnehmenden Fahrer wenig aufschlussreich. Auch für das MZ-Team dienten die Probefahrten in Portugal mehr dazu, Abläufe innerhalb des neuen Teams zu optimieren und Daten für die Grundabstimmung zu sammeln, als auf Zeitenjagd zu gehen. Trotzdem zogen die Grand-Prix-Piloten Max Neukirchner, Anthony West und Arne Tode, der 2011 in der spanischen Meisterschaft antreten und außerdem als Testfahrer für MZ arbeiten wird, eine positive Bilanz.
"Drei Tage Regenwetter hier in Estoril haben die Arbeit für alle schwierig gemacht", sagt Neukirchner. "Wir hatten auch drei Stürze - ich bin zweimal, Anthony einmal ausgerutscht, doch glücklicherweise ist dabei nichts passiert. Das Beste für mich ist, dass ich die Strecke kennen gelernt habe, denn ich bin vorher noch nie in Estoril gefahren. Ich habe wegen des Wetters aber insgesamt nicht sehr viele Runden gedreht."
"Auch am Donnerstag waren fast den ganzen Tag über nasse Flecken auf der Strecke. Erst in der letzten Stunde war es richtig trocken, was uns die Möglichkeit gab, einiges zu testen. Auf Zeitenjagd sind wir aber nicht gegangen. Wir haben aber viel rausgefiltert, was wir für den nächsten Test in Jerez ändern müssen", gibt der deutsche Moto2-Neuling rückblickend zu Protokoll.
Teamkollege West teilt die Meinung Neukirchners und ergänzt: "Wegen des schlechten Wetters waren die Tests hier nicht besonders angenehm - es war einfach zu kalt! Vor allem am Mittwoch im Nassen war es sehr kalt und windig, was das Fahren gefährlich machte. Ich habe trotzdem fleißig Runden gedreht - einfach um zu fahren, um mich an das neue Team und die Mechaniker zu gewöhnen und mitzuhelfen, das System zum Laufen zu bringen."
"Am Donnerstag war die Strecke halb nass, halb trocken, was es abermals schwierig machte", findet MZ-Rennfahrer West und merkt an: "Zumindest haben wir einiges gefunden, was wir verbessern können. Beim nächsten Test in Jerez sollten wir alles haben, was wir brauchen. Hoffentlich finden wir dort eine gute Basis, denn momentan sind wir etwas zu langsam", gesteht der Australier.
"Für mich war der Test hier recht aufschlussreich", sagt Tode. "In den wenigen Runden, in denen ich gefahren bin, haben wir viele Daten aufnehmen können. Ich habe das Gefühl, dass ich immer besser in meine Rolle als Sprachrohr für MZ hineinwachse und mit meiner Arbeit dazu beitragen kann, die Entwicklung weiter zu beschleunigen. Im Nassen waren wir relativ schnell und auch im Trockenen lief es nicht schlecht. Das Wichtigste ist, dass wir nun Daten haben, mit denen wir arbeiten können."

Pedrosa warnt: "Rossi ist Rossi"

Dani Pedrosa sieht sich und sein Honda-Team in einer guten Ausgangslage - Yamaha-Stars auf der Rechnung, Fragezeichen bei Valentino Rossi

Montag, 14. Februar 2011

MZ: Stimmung gut, Motorrad noch verbesserungsfähig

MZ tankt Zuversicht beim Valencia-Test - Neukirchner und West mit Funktionstests auf der Übergangsvariante des Moto2-Bikes aus Sachsen

Im Team von MZ zeigt man sich nach Abschluss der Moto2-Tests im spanischen Valencia für den Anfang zufrieden, wenngleich aufgrund der späten Fertigstellung der Maschine noch nicht allzu viele Runden gedreht werden konnten. Eine erste, ernsthafte Standortbestimmung wird für die kommenden Testfahrten in Estoril erwartet.Für die Crew, die in dieser Zusammensetzung in Valenica erstmals zusammengearbeitet hat, war es in erster Linie ein Funktionstest. Dabei kamen einige neue Bauteile am letztjährigen Fahrwerk zum Einsatz. Auf Rundenzeiten konzentrierten sich weder Neuzugang Max Neukirchner noch Teamkollege Anthony West. Die zwei Sekunden Rückstand Neukirchners auf den Testschnellsten, den amtierenden 125er-Weltmeister und Moto2-Neuling Marc Marquez, wollte man demzufolge nicht überbewerten.

Sowohl Neukirchner als auch West zeigten sich allerdings zuversichtlich, in Valencia den richtigen Weg für die bevorstehende Saison eingeschlagen zu haben. "Wir sind sehr gut organisiert und ich setze volles Vertrauen in meine Mechaniker, doch wir brauchen noch Zeit - das Team ist brandneu und arbeitet erstmals in dieser Konstellation an der Rennstrecke zusammen", so der Kommentar von Neukirchner zur aktuellen Situation im sächsischen Team. "Auch das Motorrad ist noch nicht ganz dort, wo wir es bis zu den ersten Rennen haben möchten, und deshalb war es hier in Valencia ein schwieriger Saisonstart für uns."

Als ausdrücklich positiven Aspekt nennt der Deutsche die von Beginn an gute Stimmung im Team. "Das ist schon einmal eine Grundvoraussetzung für den Erfolg. Wir wissen, worum es geht und wie hart diese Klasse ist, und wir werden alles tun, um uns nach vorn zu kämpfen!", so der Moto2-Neuling.

Teamkollege West büßte in Valencia eine halbe Sekunde auf seinen neuen Mitstreiter bei MZ ein, zeigte sich aber ebenso wie Neukirchner von der Professionalität der Mannschaft angetan. "Die Organisation hat Hand und Fuß, alles ist gründlich vorbereitet, und mir gefallen die Leute im Team ebenso wie die gesamte Struktur und die Ausrüstung."

Dass die Maschine erst spät fertiggestellt werden konnte, hat die Situation definitiv nicht einfacher gemacht. West verbucht die Tage in Valencia dennoch als Erfolg. "Wir haben viele der üblichen Probleme eines neuen Motorrads aussortieren können", so der Australier. Dies betrifft vor allem Kleinigkeiten wie den Grip am Sitzbankpolster, der laut West korrigiert werden musste. Alles in allem war es für MZ in Valencia noch nicht mehr als ein reiner Basischeck der ersten Version des neuen Moto2-Bikes.

So gibt der neue Technikchef des Teams, Marco Nicotari, mit Blick auf die zurückliegenden Tage zu bedenken: "Dieser Test war nur eine erste Probefahrt, denn der Prototyp hier ist noch nicht die Rennversion unserer Maschine. Es ist ein Hybrid, mit dem wir ausprobiert haben, ob einige der Verbesserungen tatsächlich funktionieren würden." Für die kommenden Tests im portugiesischen Estoril erwartet man dann eine komplett neue Radaufhängung aus dem MZ-Werk. Zudem soll anders als in Valencia ein zweites Motorrad auf die Strecke geschickt werden.

Rossi: "Dieses Bike muss man wie eine 500er fahren"

Valentino Rossi entwickelt ein immer besseres Gefühl für seine Ducati - Der Italiener prophezeit, dass das Feld 2011 näher zusammenrück

Sonntag, 6. Februar 2011

Rossi: "Brauche Zeit bis Mai"

Bisher ist Valentino Rossi in Sepang nicht auf konkurrenzfähige Zeiten gekommen - Aufgrund der schwachen Schulter hat der Ducati-Pilot viele Probleme


An den ersten beiden Testtagen in Sepang glänzte keine Ducati mit schnellen Rundenzeiten. Bei Testfahrten ist es wichtig, dass der Pilot am absoluten Limit fährt, damit man brauchbare Resultate bei Neuentwicklungen bekommt und die Daten miteinander vergleichen kann. Da Rossi körperlich nicht fit ist, liegt viel Verantwortung bei seinem Teamkollegen Nicky Hayden. Der Weltmeister von 2006 konnte bisher jedoch auch nicht in die Honda- und Yamaha-Phalanx an der Spitze vordringen.
Obwohl sich Rossi vom ersten auf den zweiten Tag steigern konnte, ist seine Schulter immer noch ein großes Problem, auch wenn sich die Situation ständig verbessert. "Unter der ständigen Belastung wird die Schulter nicht schlechter. Wenn ich unter 2:03 Minuten fahre, dann ist alles in Ordnung", so der Italiener. "Wenn ich aber versuche eine weitere Sekunde zu finden, dann verliere ich Kraft und die Schmerzen werden größer."
Rossis bisher beste Rundenzeit ist eine 2:02.597 Minuten. Damit fehlten ihm 1,8 Sekunden auf die bisher schnellste Zeit, die Honda-Pilot Dani Pedrosa herausgefahren hat. "Ohne Zweifel brauche ich mehr Zeit. Die Situation bessert sich ständig, aber ich werde bis Mai warten müssen. Erst dann können wir vernünftig mit dem Motorrad arbeiten. Alles was wir jetzt tun, könnten wir in den Mülleimer kippen, wenn wir konkurrenzfähigere Zeiten fahren."
Trotzdem konnte der Superstar bereits einige Schwachstellen der GP11 identifizieren. "Wir müssen das Verhalten in Kurven verbessern, denn ich kann das Motorrad nicht so lenken wie ich will. Außerdem haben wir Reifen getestet. Die Ducati ist sehr stark davon abhängig. Ihr Verhalten ändert sich stark von der weichen zur harten Mischung."
Daneben experimentierten die Ducati-Techniker mit der Aerodynamik. Bereits im vergangenen Jahr kamen an der Seitenverkleidung kleine Flügel zum Einsatz. Diese sollen helfen, dass Wheelies beim Beschleunigen vermieden werden. Auf den langen Sepang-Geraden fuhr Rossi mit und ohne dieser Flügel.
"Wir haben die Verkleidungen miteinander verglichen und sind mal mit und mal ohne Flügel gefahren. Meine Tendenz neigt aber zu letzterer Version", so Rossi. Einen Tag hat der 31-Jährige noch Zeit, um weitere Informationen zu sammeln. Die nächsten Testfahrten finden vom 22. bis 24. Februar ebenfalls in Sepang statt. "Die Resultate waren nicht schlecht, aber wir konnten die Vibrationen an der Front noch nicht beheben. Wenn das Motorrad anfängt zu vibrieren, dann ist es sehr schwierig zu handhaben."

Schock für den Motorsport! Formel-1-Pilot Robert Kubica (27) ist als „Gaststarter“ bei einer Rallye in Italien schwer verletzt worden.


Nach sechs Kilometern in der ersten Wertungsrunde knallte Kubica mit seinem Skoda Fabia bei der Ronde di Andora" gegen eine Kirchenmauer. Die Feuerwehr musste den Piloten aus seinem Wagen schneiden.Der Pole wurde sofort mit dem Hubschrauber in das Krankenhaus Santa Corona in Petra Ligure geflogen.
Erste Diagnose: Seine linke Hand ist zertrümmert. Dem Piloten droht sogar eine Amputation. „Alles, was wir wissen, ist, dass Robert nicht in Lebensgefahr schwebt”, sagte Kubicas Berater Stephane Samson „Er hat allerdings sehr schwere Verletzungen an der linken Hand und am linken Bein, über deren genaue Art wir noch nichts wissen.”

Mama Rossi: "Valentinos ganze Liebe gilt den Motorrädern"

Die Familie von Valentino Rossi hält sich für gewöhnlich im Hintergrund, obwohl sie einige Rennen im Jahr besucht. Seine Mutter ist schon früh mit dem Motorradsport in Kontakt gekommen, denn ihr Ex-Mann Graziano Rossi ist selbst Rennen gefahren und kennt die Höhen und Tiefen des Sports. Auch privat ist Stefania Palma eine begeisterte Motorradfahrerin und unternimmt auch Touren durch ganz Europa.
Palma kennt Sohn Valentino am Besten, doch es hat lange gedauert, bis sie verstanden hatte, dass er professioneller Motorradfahrer werden wird. "Als er 2001 500er-Weltmeister wurde. Er war damals noch sehr jung", wird Palma von 'Motorsport-Aktuell' zitiert. "Mich hat bis dahin nur eine Sache interessiert: dass mein Sohn Sport treibt, eine Sportart, die ihm Spaß macht.
"Gut, es wurde Motorsport. Er war schnell und talentiert. Auch in Ordnung. Aber dass er sein ganzes Leben dem Motorradfahren widmen wird, das wurde mir erst an diesem Oktobertag in Australien bewusst. Ich war bei diesem Rennen auch vor Ort. Es war eine sehr gute Gelegenheit zu erkennen, welch super Fahrer mein Sohn ist und dass dies seine Bestimmung ist."
Es hielten sich lange die Spekulationen, ob Rossi nicht zu Ferrari in die Formel 1 wechseln könnte. Mittlerweile hat sich das Thema sowieso erledigt, doch seine Mutter wusste immer bescheid. "Wenn Sie wissen wollen, ob er in den Autosport wechseln wird, bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass er weiter Motorrad fahren und seine Karriere auf dem Motorrad beenden wird. Seine ganze Liebe gilt den Motorrädern. Ich denke, sein Herz lässt ihm gar keine andere Wahl. Und mit Ducati hat er gerade eine neue Herausforderung."
2010 erlebte Rossi eine schwierige Saison. Eine Schulterverletzung plagte ihn das ganze Jahr und in Mugello kam schließlich noch der Beinbruch dazu. Hat sich durch die Verletzungen die Einstellung der Mutter zum Rennsport geändert? "Nein. Die hat sich nicht geändert. Denn ich weiß, dass der Sport heute viel sicherer ist als zum Beispiel 1982, als Graziano in Imola gestürzt ist."
"Heute sind die Kombis und die Helme viel fortschrittlicher. Auch haben die Ärzte heute die gleichen Mittel zur Verfügung wie in einer Klinik. Als Graziano 1982 in Imola gestürzt war, hatte er es ausschließlich Dr. Costa zu verdanken, dass er überlebt hat und auch heute noch unter uns ist. Dafür sind wir Dr. Costa auch ewig zu Dank verpflichtet."
Palma kannte also die Gefahren von ihrem damaligen Ehemann. Trotzdem ließ sie ihren erstgeborenen Sohn auch auf Motorräder steigen. Hatte sie keine Angst? "Dies ist in unserer Familie eine viel komplexere Geschichte. Schon mein Vater war völlig verrückt nach Motorrädern."
"Bei uns standen immer zwei, drei im Hof. Als ich Rossi kennen lernte, war es auch bei ihm nicht anders als bei uns zu Hause. So war es für mich völlig verständlich, dass Motorräder herumstanden. Und es war nur natürlich, dass Valentino früh Motorradfahren lernte." Trotzdem war die Schule in der Kindheit und der Jugend der Mutter wichtig.
"Für mich war wichtig, dass das Fahren nicht auf Kosten der Schule geht. Aber zum Glück hatte er immer die richtige Einstellung." Obwohl Rossi keine richtige Ausbildung abgeschlossen hat, wurde er dennoch zum Ehrendoktor ernannt.
"Valentino hat 2005 ein Diplom an der Universität Urbino für seine außergewöhnlichen Kommunikationsfähigkeiten bekommen. Damit hat er mich und seinen Vater sehr glücklich gemacht und mir auch noch diesen Traum erfüllt."
Palmas zweiter Sohn Luca Mamorini ist ebenfalls schon auf Motorrädern unterwegs. Dem Youngster wird viel Talent nachgesagt. "Mich hat das Ganze schon überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass auch Luca ein solches Fahrtalent ist. Er war vier Jahre alt. Wir waren in Cattolica, und ich habe gedacht, er soll etwas Spaß haben und es auf der Minibikebahn probieren."
"Doch gleich beim ersten Aufsitzen wurde für jeden klar, dass auch Luca talentiert ist. Ich habe immer gedacht und denke auch heute noch so, dass Sport sehr wichtig ist für Kinder. Weil sie dort lernen, Regeln einzuhalten. Im Leben müssen wir uns ja auch Tag für Tag an Regeln halten. Und der Sport bereitet uns bestens darauf vor."
"Bei Luca halte ich es auch für wichtig, dass er, wenn er dieses Jahr 14 wird und auf der Strasse Roller fahren darf, bereits gelernt hat, ordentlich zu fahren. Ich bin mir auch sicher, dass er nie ohne Helm und Schutzkleidung fahren wird, nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch auf der Strasse. Wissen Sie, mich beschäftigt die Frage des sicheren Motorradfahrens auf unseren Strassen sehr."

Rossi testet seine Fitness in Mugello

Für Valentino Rossi naht der Moment der Wahrheit. Der frischgebackene Ducati-Pilot kann es offenbar gar nicht mehr erwarten, zu testen, ob er nach seiner Schulterverletzung schon wieder fit ist. Aus diesem Grund probierte der "Doktor" heute laut 'motogp.com' eine Ducati 1198 aus. In der kommenden Woche steigt dann der erste MotoGP-Test der Saison in Sepang.



Rossi: "Die Schulter schmerzt noch immer"

Ducati-Fahrer Valentino Rossi unternahm in Misano eine Probefahrt auf einem Superbike, um seine Form zu testen - Die Verletzung ist noch nicht abgeklungen.


Die gute Nachricht zuerst: Valentino Rossi absolvierte am Mittwoch einen Testtag auf einem Ducati-Superbike und legte im italienischen Misano 25 Proberunden zurück. Der Haken daran: Der "Doktor" wollte seine Schulter auf die Probe stellen - und diese ist den Belastungen beim Motorradfahren wohl noch immer nicht vollkommen gewachsen. Nun hofft Rossi auf eine rasche Genesung bis Februar.

"Zunächst einmal muss ich mich bei Filippo Preziosi und Ducati für die Ausrichtung dieser Testfahrten bedanken", sagt der MotoGP-Routinier. "Die Streckenbetreiber von Misano ließen uns fahren, weil auch Mattia (Pasini) geplant hatte, seine Gesundheit auf dem Kurs zu überprüfen. Die Tests bestätigten mehr oder weniger, was wir erwartet hatten", gesteht Rossi.
"Die Schulter schmerzt noch immer - speziell auf der Bremse. Es tut an den Stellen weh, wo sie die Sehnen genäht haben", erläutert der Ducati-Neuzugang. "Bewegen kann ich die Schulter und auch unsere Ausdauer ist nicht so schlecht. Abgesehen davon sind die Schmerzen doch recht groß und richtig stark ist die Schulter noch nicht. Hoffen wir einfach, dass sich das bald bessert", sagt Rossi.
Zu den MotoGP-Testfahrten in Malaysia, die im Februar beginnen, will der Italiener wieder fit sein. "Wir wollen an meiner Sitzposition arbeiten, um die Situation bestmöglich zu nutzen, und wichtige Informationen über die Desmosedici sammeln - auch wenn ich nicht in Topform bin", meint Rossi und merkt an: "Das 1198-Superbike von heute ist ein historisches Ducati-Bike: schön und schnell. Toll!"

Mittwoch, 19. Januar 2011

Neue Ducati für Valentino Rossi vorgestellt

Ducati hat die Desmosedici GP11 für Valentino Rossi präsentiert - Hauptsächlich am Motor gibt es zahlreiche Verbesserungen

Im Skiressort Madonna di Campiglio wurde die neue Ducati für Valentino Rossi präsentiert. Die italienische Traditionsfirma zeigte erstmals die Desmosedici GP11, mit der der neunfache Weltmeister um Siege kämpfen soll. Als Rossi erstmals im vergangenen November auf die Ducati gestiegen ist, war sie komplett in schwarz gehalten. Eine der auffälligsten Neuheiten sind die kleinen Flügel an den beiden Seiten der Verkleidung.
Viele Verbesserungen sind mit dem bloßen Auge aber nicht sichtbar, wie Ingenieur Filippo Preziosi sagt: "Die größten Veränderungen wurden beim Motor vorgenommen. Innerhalb und um das Aggregat herum gibt es eine Evolution. Unser Ziel war ein besserer Verlauf der Drehmomentkurve. Das Intervall zwischen dem maximalen Drehmoment und der Kraft wurde ausgedehnt. Es wird also breiter sein als in der Vergangenheit."
Ein neues Chassis wurde ebenfalls vorgestellt, um die chronischen Probleme mit der Front auszumerzen. Dazu werden bei den Tests Anfang Februar in Malaysia neue Vordergabeln von Öhlins probiert. An der Elektronik wurde ebenfall gefeilt. Verbesserungen beim Anti-Wheelie-System und der Traktionskontrolle wurden dabei erzielt.
Preziosi ergänzt: "Statt den Luftwiderstand zu senken, lag das Ziel dabei, den maximalen Speed zu verbessern und den Benzinverbrauch zu reduzieren. Beim Chassis haben wir eine andere Steifigkeit und Verwindung. Die Schwinge hat ebenfalls eine andere Steifigkeit. Für Sepang arbeiten wir an einer neuen Vordergabel, die an die Federung für 2011 angepasst ist."

Die Luftleitbleche sind ein aerodynamisches Hilfsmittel, mit dem schon in der vergangenen Saison experimentiert wurde. Sie sollen beim Beschleunigen mithelfen, das Vorderrad am Boden zu halten. "Wir wollten das Abheben des Vorderreifens so weit wie möglich reduzieren, damit man Gas geben kann, ohne dass die Front in die Luft geht."
Bereits nächste Woche wird die GP11 in Jerez die ersten Runden drehen. Die beiden Testfahrer Vittoriano Guareschi und Franco Battaini werden im Einsatz sein. Rossi und Nicky Hayden werden erstmals am 1. Februar in Sepang Bekanntschaft mit ihrem neuen Einsatzgefährt machen.

Montag, 10. Januar 2011

Valentino Rossi - Teststart am 2. Februar

Am zweiten Tag der Sepang-Tests wird Rossi erstmals 2011 auf der Ducati sitzen - auch Lorenzo und die drei Honda-Asse sind als Gradmesser dabei.


 Viel wurde zuletzt über den Gesundheitszustand von Valentino Rossi berichtet. Der Italiener sei nicht fit, hieß es - er müsse sich bei den Testfahrten schonen, was wiederum der Entwicklung seiner neuen Ducati nicht gerade zuträglich sei. Geplant ist nun, dass der neunfache Champion, der nach dem Valencia-Test an der Schulter operiert wurde, am zweiten Tag des Tests in Sepang auf die Strecke gehen wird. Beim Auftakt am 1. Februar wird der Testfahrer die Desmosedici GP11 steuern - das berichtet 'motograndprix.it'.
Rossi wird beim Test auch auf seinen ehemaligen Teamkollegen, Weltmeister Jorge Lorenzo, und die Honda-Mannschaft treffen, die gleich mit drei Motorrädern ausrückt. Am Steuer wird neben den bisherigen Piloten Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso auch der Weltmeister von 2007, Casey Stoner, sein.

Die MotoGP-Piloten werden Ende Februar (22.-24.) an den Kurs in Malaysia zurückkehren, der letzte Test vor dem Saisonstart wird wie gewohnt von 13. bis 14. März in Katar stattfinden. Bis dann haben Rossi und Ducati Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen.

Sonntag, 2. Januar 2011

Ducati möchte keine Yamaha - Kopie bauen

Keine Krisenstimmung bei Ducati: Die Zusammenarbeit mit Valentino Rossi solle fruchtbar sein, die bisherige Basis aber sei gut und brauchbar.


Die Traumehe zwischen Valentino Rossi und Ducati ist noch jung, die ersten Testkilometer wurden gerade erst zurückgelegt. Alle Parteien und auch externe Beobachter gehen davon aus, dass Erfolge nicht sofort eintreten werden. Vielmehr werde die Annäherung aneinander über die Zeit passieren. Jedenfalls möchte Ducati nicht darauf zurückgreifen, Rossis Yamaha-Motorrad aus dem Vorjahr zu kopieren, um auf die Erfolgsspur zu finden.
Ducati-Teamchef Vittoriano Guareschi sieht hinsichtlich der Ausrichtung der eigenen Bemühungen seitens Rossi und dessen Langzeitingenieur Jeremy Burgess keine entsprechenden Signale. "Sie finden sich gut ein und mögen nach Jahren der Arbeit mit Japanern unsere handwerkliche Seele", erklärte er in der 'Gazzetta dello Sport'.
"Jeremy hat mich beruhigt, denn es besteht allgemein die Einigkeit, dass wir nur unser Motorrad verbessern müssen, nicht aber in eine Yamaha-Kopie verwandeln", so Guareschi weiter. Die schwachen Rossi-Zeiten bei den Tests in Valencia beunruhigen auch nicht zusätzlich, denn die Schulterverletzung sei zu diesem Zeitpunkt längst nicht verheilt gewesen.
"Die Rundenzeiten waren nicht sehr ermutigend, aber als wir gesehen haben, in welchem Zustand seine Schulter war, fühlten wir uns bestärkt", fuhr er fort. "Unser Motorrad muss kraftvoll gefahren werden - und er hatte in Valencia nicht sehr viel Kraft." Erste Ideen von Rossi seien aber bereits für die Arbeiten für 2011 eingeflossen.
Um wieder auf die Erfolgspur zu kommen, wurden auch die Vorgänge beim Designprozess umgestaltet. "Wir haben versucht Bedingungen zu erschaffen, unter denen wir so schnell es geht die Teile designen können, die unser Motorrad besser machen", so Ducatis Sportchef Filippo Preziosi in der 'Motosprint'. Man habe sich zudem bisher nur auf die wichtigen Aspekte konzentriert.
"Die Verpflichtung von Valentino bringt uns nicht nur einen sehr schnellen Fahrer, sondern auch einen, der uns Anzeichen für die Entwicklung des Motorrads geben kann", fuhr er fort. "Aus dieser immensen Bereicherung für das Unternehmen müssen wir das Bestmögliche machen."