Freitag, 15. April 2011

Rossi: "Es war komplett mein Fehler"

Valentino Rossi hat sich bei Casey Stoner für die Kollision in Jerez entschuldigt - Der Australier ist sauer auf die Streckenposten: "Das war unfair"


Es war die Szene des Jerez-Rennens im Jahr 2011. Valentino Rossi kam bei den nassen Streckenbedingungen mit der Ducati gut klar und holte die Führungsgruppe rasch ein. Dort überholte der Italiener seinen ehemaligen Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo und machte Jagd auf Casey Stoner. Das ging gründlich schief, denn Rossi bremste in Kurve eins zu spät, verlor die Kontrolle über das Vorderrad und ging zu Boden.
Dabei rutschte er in die Seite von Stoners Honda und nahm den Australier gleich mit in die Auslaufzone. Der Weltmeister von 2007 konnte seine Maschine nicht mehr starten und musste aufgeben. Rossi fuhr weiter und eroberte noch Platz fünf. Direkt nach der Auslaufrunde ging der Superstar in die Honda-Box, um sich bei Stoner zu entschuldigen.
"Als ich hinter Stoner war, wollte ich ihn in diesem Moment gar nicht überholen, aber ich bremste im Gegensatz zu ihm etwas zu spät", schildert Rossi die Situation aus seiner Sicht. "Ich war daher etwas zu schnell und hatte nicht genug Platz, um auf der Außenseite auszuweichen. Deshalb habe ich es innen versucht und wollte ein Problem vermeiden. Leider habe ich das Vorderrad verloren und ihn mitgerissen."
"Es war komplett mein Fehler und ich muss mich bei Casey entschuldigen. Ich weiß, dass er jetzt sehr sauer ist, denn ihm ist ja kein Fehler passiert. Ich bin direkt zu ihm gegangen und habe mich entschuldigt." In der Box nahm Stoner die Entschuldigung mit folgenden Worten auf: "Der Ehrgeiz hat das Talent ausgebremst. Kein Problem."Rossi lacht über diesen Kommentar: "Ich weiß nicht. Vielleicht weiß er nicht genau, wer ich bin", wird der neunfache Weltmeister von 'Autosport' zitiert. "Es ist okay. Er ist sauer und ich wäre es an seiner Stelle auch. Ich habe einen Fehler gemacht und es war mir wichtig, dass ich mich sofort entschuldige. Was er sagt, interessiert mich nicht."
"Ich habe Valentino hinter mir gehört, aber ich machte mir keine Sorgen darüber, dass mich jemand zu diesem Zeitpunkt überholen würde", beschreibt Stoner seine Sicht. "Ich habe ihm genug Platz gelassen. Es war ein Rennunfall. Sonst können wir nichts tun. Vielmehr hat mich die Reaktion der Streckenposten geärgert."
Als die beiden Ausnahmekönner ihre Motorräder aufrichteten und wieder in Gang bringen wollten, liefen zahlreiche Helfer zu Rossi und machten ihn wieder flott. Stoner wurde praktisch alleine gelassen. Das war auch ein Mitgrund für die Aufgabe. "Das Motorrad war nicht beschädigt. Als ich mitgerissen wurde, habe ich den Motor abgestellt. Durch unser Kupplungssystem braucht man zwei Bolzen, um das Triebwerk normal zu starten."  (Motorsport-Total.com)

Montag, 4. April 2011

Rossi räumt Stoner ab, Lorenzo triumphiert

Weltmeister Jorge Lorenzo hat seinen Vorjahressieg in Jerez wiederholt - Valentino Rossi räumte Casey Stoner bei einem missglückten Überholversuch ab


Trotz nasser Bedingungen waren die Tribünen in Jerez gut gefüllt. 123.750 Fans hatten sich auf den Tribünen versammelt, um die besten Motorrad-Piloten der Welt in Action zu sehen. Die Asse starteten ausnahmslos mit Regenreifen in den Grand Prix von Spanien, der sich sehr turbulent gestaltete. Schlussendlich konnte Jorge Lorenzo seinen Heimsieg aus dem Vorjahr wiederholen. Das große Gesprächsthema war jedoch die Kollision zwischen Valentino Rossi und Casey Stoner.

Beim Start nutzte Stoner seine Pole-Position perfekt und bog an der Spitze in die erste Kurve ein. Lorenzo überholte Dani Pedrosa außen und machte sich an die Verfolgung des Australiers. Randy de Puniet kam ganz schlecht weg und fiel weit zurück. Nach der ersten Runde führte Stoner vor Lorenzo. Dahinter folgten Marco Simoncelli, Andrea Dovizioso und Ben Spies. Rossi hatte sich bereits von Startplatz zwölf auf Rang acht vorgearbeitet. Pedrosa war an die neunte Stelle abgerutscht.
Rossi zeigte in den ersten Runden eine starke Aufholjagd. Gegner um Gegner schnappte sich der Ducati-Star. In der dritten Runde war der Italiener bereits Vierter und machte sich an die Verfolgung des Spitzentrios. Lorenzo konnte Druck auf den führenden Stoner ausüben. Dahinter fuhr Simoncelli schnelle Zeiten und klebte am Hinterrad des Weltmeisters. Rossi holte in großen Schritten auf.

Rossi räumt Stoner ab

In Runde sechs bremste sich Simoncelli an Lorenzo in der ersten Kurve vorbei. Fünf Kurven später übernahm der Italiener die Führung von Stoner. Aus dem Drei- war bereits ein Vierkampf geworden, denn Rossi hatte aufgeschlossen und ging sofort an Lorenzo vorbei. Zu Beginn der siebten Runde saugte sich Rossi im Windschatten an Stoner an.
In der Bremszone der ersten Kurve stach der Italiener auf die Innenseite und versuchte an dem Honda-Piloten vorbeizugehen. Der neunfache Weltmeister war viel zu spät auf der Bremse, verlor die Kontrolle, rutschte Stoner in die Seite und räumte den Australier ab. Beide stürzten und versuchten natürlich sofort ihre Maschinen wieder startklar zu machen.
Die spanischen Streckenposten eilten herbei, halfen jedoch nur Rossi! Stoner war stinksauer und gestikulierte wild, damit man ihm auch helfen solle. Rossi konnte weiterfahren, war aber auf Platz 15 zurückgefallen. Stoner bekam seine Maschine nicht mehr flott und musste aufgeben. Hinter der Leitplanke diskutierte er mit den Marshals, die ihm nicht geholfen hatten.  
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