Mittwoch, 19. Januar 2011

Neue Ducati für Valentino Rossi vorgestellt

Ducati hat die Desmosedici GP11 für Valentino Rossi präsentiert - Hauptsächlich am Motor gibt es zahlreiche Verbesserungen

Im Skiressort Madonna di Campiglio wurde die neue Ducati für Valentino Rossi präsentiert. Die italienische Traditionsfirma zeigte erstmals die Desmosedici GP11, mit der der neunfache Weltmeister um Siege kämpfen soll. Als Rossi erstmals im vergangenen November auf die Ducati gestiegen ist, war sie komplett in schwarz gehalten. Eine der auffälligsten Neuheiten sind die kleinen Flügel an den beiden Seiten der Verkleidung.
Viele Verbesserungen sind mit dem bloßen Auge aber nicht sichtbar, wie Ingenieur Filippo Preziosi sagt: "Die größten Veränderungen wurden beim Motor vorgenommen. Innerhalb und um das Aggregat herum gibt es eine Evolution. Unser Ziel war ein besserer Verlauf der Drehmomentkurve. Das Intervall zwischen dem maximalen Drehmoment und der Kraft wurde ausgedehnt. Es wird also breiter sein als in der Vergangenheit."
Ein neues Chassis wurde ebenfalls vorgestellt, um die chronischen Probleme mit der Front auszumerzen. Dazu werden bei den Tests Anfang Februar in Malaysia neue Vordergabeln von Öhlins probiert. An der Elektronik wurde ebenfall gefeilt. Verbesserungen beim Anti-Wheelie-System und der Traktionskontrolle wurden dabei erzielt.
Preziosi ergänzt: "Statt den Luftwiderstand zu senken, lag das Ziel dabei, den maximalen Speed zu verbessern und den Benzinverbrauch zu reduzieren. Beim Chassis haben wir eine andere Steifigkeit und Verwindung. Die Schwinge hat ebenfalls eine andere Steifigkeit. Für Sepang arbeiten wir an einer neuen Vordergabel, die an die Federung für 2011 angepasst ist."

Die Luftleitbleche sind ein aerodynamisches Hilfsmittel, mit dem schon in der vergangenen Saison experimentiert wurde. Sie sollen beim Beschleunigen mithelfen, das Vorderrad am Boden zu halten. "Wir wollten das Abheben des Vorderreifens so weit wie möglich reduzieren, damit man Gas geben kann, ohne dass die Front in die Luft geht."
Bereits nächste Woche wird die GP11 in Jerez die ersten Runden drehen. Die beiden Testfahrer Vittoriano Guareschi und Franco Battaini werden im Einsatz sein. Rossi und Nicky Hayden werden erstmals am 1. Februar in Sepang Bekanntschaft mit ihrem neuen Einsatzgefährt machen.

Montag, 10. Januar 2011

Valentino Rossi - Teststart am 2. Februar

Am zweiten Tag der Sepang-Tests wird Rossi erstmals 2011 auf der Ducati sitzen - auch Lorenzo und die drei Honda-Asse sind als Gradmesser dabei.


 Viel wurde zuletzt über den Gesundheitszustand von Valentino Rossi berichtet. Der Italiener sei nicht fit, hieß es - er müsse sich bei den Testfahrten schonen, was wiederum der Entwicklung seiner neuen Ducati nicht gerade zuträglich sei. Geplant ist nun, dass der neunfache Champion, der nach dem Valencia-Test an der Schulter operiert wurde, am zweiten Tag des Tests in Sepang auf die Strecke gehen wird. Beim Auftakt am 1. Februar wird der Testfahrer die Desmosedici GP11 steuern - das berichtet 'motograndprix.it'.
Rossi wird beim Test auch auf seinen ehemaligen Teamkollegen, Weltmeister Jorge Lorenzo, und die Honda-Mannschaft treffen, die gleich mit drei Motorrädern ausrückt. Am Steuer wird neben den bisherigen Piloten Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso auch der Weltmeister von 2007, Casey Stoner, sein.

Die MotoGP-Piloten werden Ende Februar (22.-24.) an den Kurs in Malaysia zurückkehren, der letzte Test vor dem Saisonstart wird wie gewohnt von 13. bis 14. März in Katar stattfinden. Bis dann haben Rossi und Ducati Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen.

Sonntag, 2. Januar 2011

Ducati möchte keine Yamaha - Kopie bauen

Keine Krisenstimmung bei Ducati: Die Zusammenarbeit mit Valentino Rossi solle fruchtbar sein, die bisherige Basis aber sei gut und brauchbar.


Die Traumehe zwischen Valentino Rossi und Ducati ist noch jung, die ersten Testkilometer wurden gerade erst zurückgelegt. Alle Parteien und auch externe Beobachter gehen davon aus, dass Erfolge nicht sofort eintreten werden. Vielmehr werde die Annäherung aneinander über die Zeit passieren. Jedenfalls möchte Ducati nicht darauf zurückgreifen, Rossis Yamaha-Motorrad aus dem Vorjahr zu kopieren, um auf die Erfolgsspur zu finden.
Ducati-Teamchef Vittoriano Guareschi sieht hinsichtlich der Ausrichtung der eigenen Bemühungen seitens Rossi und dessen Langzeitingenieur Jeremy Burgess keine entsprechenden Signale. "Sie finden sich gut ein und mögen nach Jahren der Arbeit mit Japanern unsere handwerkliche Seele", erklärte er in der 'Gazzetta dello Sport'.
"Jeremy hat mich beruhigt, denn es besteht allgemein die Einigkeit, dass wir nur unser Motorrad verbessern müssen, nicht aber in eine Yamaha-Kopie verwandeln", so Guareschi weiter. Die schwachen Rossi-Zeiten bei den Tests in Valencia beunruhigen auch nicht zusätzlich, denn die Schulterverletzung sei zu diesem Zeitpunkt längst nicht verheilt gewesen.
"Die Rundenzeiten waren nicht sehr ermutigend, aber als wir gesehen haben, in welchem Zustand seine Schulter war, fühlten wir uns bestärkt", fuhr er fort. "Unser Motorrad muss kraftvoll gefahren werden - und er hatte in Valencia nicht sehr viel Kraft." Erste Ideen von Rossi seien aber bereits für die Arbeiten für 2011 eingeflossen.
Um wieder auf die Erfolgspur zu kommen, wurden auch die Vorgänge beim Designprozess umgestaltet. "Wir haben versucht Bedingungen zu erschaffen, unter denen wir so schnell es geht die Teile designen können, die unser Motorrad besser machen", so Ducatis Sportchef Filippo Preziosi in der 'Motosprint'. Man habe sich zudem bisher nur auf die wichtigen Aspekte konzentriert.
"Die Verpflichtung von Valentino bringt uns nicht nur einen sehr schnellen Fahrer, sondern auch einen, der uns Anzeichen für die Entwicklung des Motorrads geben kann", fuhr er fort. "Aus dieser immensen Bereicherung für das Unternehmen müssen wir das Bestmögliche machen."